Auf geht´s auch in diesem Jahr nach Bulgarien. Alles online eingecheckt. Es kann losgehen, die Vorfreude steigt...
Doch dann 12 Stunden vor Abflug die Schocknachricht. Unser Fleischer Dirk hat sich die Corona-Kacke eingefangen und muss kurzfristig auf Rücksicht aller Kegelbrüder auf die Tour zum Goldstrand verzichten. 2 Jahre lang auf die Kegeltour gefreut, muss Schrödi seinen Koffer wieder auspacken, doch die bereits warmen, köstlichen Frikadellen, Mettwürstchen und Stauderfläschchen holte Martin noch bei ihm durch eine "Schleuse" ab. Am Treffpunkt Burger King angekommen herrschte weitere Aufregung. Harry hatte sein mit der Hand verwachsenes Mobiltelefon abgelegt und tatsächlich Zuhause liegen gelassen. Kein Problem: Der Pawel-Nachtexpress brauste mit 180 Sachen den Reuenberg nach Oberhausen runter und wieder rauf und war nach 10 Minuten mit einem überglücklichen Harry wieder da. Einer Dauerleitung nach Hause stand nix mehr im Wege.
Jetzt aber Zeit für Geschenke. Die Clubmitglieder wurden mit Club 119 Cowboyhüten des Präsidiums und mit personifizierten, farbenfrohen Strandtüchern von Pawel ausgestattet. Alles selbstverständlich im Club 119-Design. Den 1. Bestechungsversuch zur anstehenden Präseswahl hatte niemand begriffen.
Mit einem mulmigen Gefühl, weil wir gegenüber der letzten Kegeltour 2 Leute zu ersetzen hatten, ging es ins Taxi. Gast Gerdi und der kurzfristige Ausfall von Schrödi musste kompensiert werden. Keine leichte Aufgabe, aber alle sagten sich - wir geben alles und machen das Beste daraus.
Am Düsseldorfer Flughafen angekommen, ein weiterer Aufreger. Kein Check-In-Personal von Eurowings da. Stattdessen mussten wir unsere Koffer selbst an Automaten mit Banderolen bestücken und uns in die wartende Meute einreihen. Was für ein durcheinander.
Außer den Hyänen in ihren gelben Securitywesten, die nix anderes schrien als: "Nach Malaga hier drüben anstellen !" Wer will schon nach Malaga, Varna heißt das Ziell ! Nachdem wir alle unsere Koffer im Loch versenkt hatten, KI lässt grüßen, kam endlich Entspannung auf.
Pawel sorgte gleich für die erste Bierrunde bevor es in den Flieger ging. Rotty´s Boarding klappte nicht reibungslos. Hatten wir irrtümlich Rotty und nicht Dirk ausgecheckt ? Nach kurzer Klärung ging es für alle an Bord. Das hätte auch noch gefehlt, nachdem diesmal alle Ausweise vorhanden waren. Zum Glück mit Rotty, denn er begrüßte die Stewadessen erst gar nicht, sondern orderte hartneckig gleich eine Bierbestellung. Das sollte sich auszahlen, denn es waren einige Vereine im Flieger. So bekamen wir unseren Gerstensaft. Die Reihe (Schreinergehilfen) hinter uns ging bereits leer aus. Nachdem der erste Landeversuch aufgrund von Seitenwind scheiterte und die 737 nochmals durchstarten musste, kam bei Harry und einigen Fluggästen "Freude" auf.
Harry sichtlich nervös, rammte mir seinen Ellenbogen ständig in die rechte Seite. Beim 2. Landeversuch klappte es dann und in Varna angekommen endlich eine Raucherpause für die Qualmer. Doch dort blieben wir nicht unerkannt. Nach 34 Jahren wurde "Öle" Martin von seinem ehemaligen Bundeswehrgefährten Uwe angesprochen, den wir an den folgenden Tagen mit seiner Truppe häufiger am Goldstrand treffen sollten und er sich mit läppischen 3 Handgriffen zum "Adolf" verwandeln konnte.
Nachdem wir über alle Etagen verteilt unsere Zimmer im Marina Grand Beach bezogen hatten, war der 1.Anlaufpunkt natürlich die heißbegehrte Mojitobar. Bei bedecktem Himmel, aber angenehmer Temperatur wurde bei geiler DJ-Musik die Getränkekarte durchprobiert. 418 Leva (ca. 200 €) für den Einstand. Simone hatte für Pawel im ultimativen Karl-Gedächtnis-Shirt vorgesorgt und ihm einen Kickboxerhelm verpasst. Diesmal blieben wirklich alle unverletzt, obwohl es zum Abschluss einen täglichen Theken-Jägermeister gab. Gut angeschossen ging es in voller Stärke zum Abendessen um Kräfte für den Abend zu sammeln. Bei einsetzendem leichten Regen hielten wir uns im Dolphin Megapark und zum Abschluss im Partystadl auf, dem das "rote Pferd" in den letzten 2 Jahren abhanden gekommen sein muss. Es wurde eine Flasche Havanna Club getestet und für gut empfunden. Ein gelungener Auftakt und ein 1.Tag ohne Verluste.
So dass wir am 2. Tag ebenfalls in voller Stärke um 11 Uhr der Bar del Mar (gehört zum Megapark) einen Besuch abstatteten und ordentlich vorlegten. Mit Spekulationen über einen möglichen Lottogewinn wurden bereits die Preise für einen Rinnenwurf auf 100 € oder das Startgeld auf 1000 € hochgesetzt. Uuuuuaaaahhh, eure Armut kotzt mich an. Auf Gäste würden wir wohl zukünftig verzichten müssen . Nach den Lottophantasien ging es in einheitlicher blauen "Goldjungen-Kluft" mit Cowboyhut und Strandtuch an den Strand zur Mojitobar.
Die traditionelle Präseswahl stand auf dem Programm. Nach der Lobpudelei und der Entlastung aller aus ihren Ämtern, begann eine spannende Wahl, bei der fast jeder Kegelbruder Stimmen bekam.
Die meisten Stimmen erhielt Pawel und ist somit unser neuer Präses. Peter und Harry waren als Zweite gleichauf, wobei eine Stichwahl mit 4:4 auch kein Endergebnis brachte.
Präses Pawel wählte Peter als seinen Vize aus. Glückwunsch an die Beiden auf eine erfolgreiche und entspannte Amtszeit in unserem Jubiläumsjahr .
Das prallgefüllte Schwein wurde geschlachtet und den ganzen Tag über für Getränke, leckeren Döner, Pizza und Co benutzt. Selbst am Abdend im Bierkönig konnten wir noch davon zehren. Oink Oink. Für einige Liter Wodka-Lemon erhielten wir Bierkönig T-Shirts, was Rolf dazu veranlasste sein zu enges und aus Jugendzeiten stammendes Poloshirt vom astralen Leib zu reißen und sich mit dem niegelnagelneuen T-Shirt zu bekleiden. Rotty wollte ein weiteres Shirt an der Theke für sich schnorren und erhielt einen empfindlichen Dämpfer. Von da an war für Rotty der Bierkönig Geschichte. Die Nacht endete mit 2 Flaschen Havanna Club im Partystadl.
3.Tag: Das Wetter um die 30 Grad wurde immer besser, aber auch unsere Kondition. Wer glaubte wir seien auf dem absteigenden Ast, der sah sich getäuscht. Egal ob Rolf, Harry, Peter, Pawel, Rotty oder unser legendärer Erich - alle voll gut drauf ! Erich, der sich abends eine Auszeit und Schlaf gönnte, drehte auf. Wadenkrämpfe am Knie konnten ihn nicht stoppen. Am späten Nachmittag mussten wir im Papamia eine empfindliche RWE 0:2 Niederlage in Unterhaching verdauen. Bis auf Erich und Rotty schafften wir es in den Ballermann 6, wo wir fast die einzigen Gäste waren. Big Brother Klaus verwöhnte uns mit Liedern wie Simone, Adiole und Sozialempfänger. Hat ja eh keiner gehört. Diesen Abend beendeten wir diesmal nicht im Partystadl sondern der sympathischen Bar del Mar. Gute Musik, nicht zu laut, unterfreiem Himmel, leckere Getränke und freundliche Bedienung.
4.Tag war Pooltag. Aber nicht im Hotel sondern im Dolphin Megapark. Plantschen mit Reifen im Wasser, aalen auf Liegen und Getränke am Fliesband. Alles schien perfekt, bis zum Angriff der kleinen beißenden Killerviecher und der angriffslustigen Stechmücken. Zerstochen wie ein Streuselkuchen hatte Pawel und der Rest hinterher wenig Spaß. Nur an das alte Leder von Erich & Rolf wollte keiner dran. Kein Wunder, auch Mücken haben ihren Stolz. Sie blieben unversehrt. Obwohl die Bewertungen des Hotel Marina schwächer geworden sind, konnte das Abendessen erneut überzeugen. Zumindest wenn die rumänischen Zigeuner-Sippen noch etwas übrig gelassen hatten. Gestärkt ging es in die Bar del Mar und den Partystadl, wo Markus Becker mit seinem Auftritt enttäuschte. Natürlich hatten wir auch an diesem Abend freien Eintritt, aber die 2 bekannten Lieder von dem Typen mit dem roten Hut über 50 Minuten gestreckt und seiner eingekauften Fanbase waren erbärmlich.
5.Tag: Der Club 119 schwächelt ? WEIT GEFEHLT !!! Was an diesem Tag abging, geht in die Geschichte ein: Mojito 1000 !
Kaum Bier, nur ein "Flash Heineken" oder so ähnlich und über 80 Cocktails und etliche Shots, wolkenloser Himmel, geiles Meerwasser, hammer DJ-Mixes, eine mega Stimmung obwohl gar nicht so viele Leute um die Theke tänzelten. Egal, wir waren ja da ! Und das auf höchstem Niveau.
Wer hat eigentlich schon das neue Ponini-Sammelalbum ?
Selbst Fremdsprachen kein Problem dank Google-Übersetzer. Wir sind halt welterfahren und überall Zuhause. Der Kopfschoner für den Tagesvollsten ging reihum. Reine Vorsichtsmaßnahme !
Bei der Zwischenrechnung wurde dem Kassenwart Martin allerdings etwas übel: 927 Leva .
Die Kasse gab am letzten Tag nicht mehr so viel her. Alles zusammen gekratzt, Pawel noch Geld gewechselt, haben wir die 1000 Leva (über 500 €) noch geknackt. Zum Abschluss durfte die standesgemäße Jägermeisterrunde nicht fehlen. Erich, mit 8 Wodka-Lemon intus, flitzte wie ein junger Spund ins Hotel um dem "Jägi" zu entkommen. Respekt Männer. Wir haben wirklich nach dem mulmigen Start, Gas gegeben, uns täglich gesteigert und tatsächlich das Beste aus der Tour gemacht. Auch wenn es nicht die beste Kegeltour aller Zeiten war (ist aber auch schwer zu toppen), war dies eine sehr geile Tour, die auch noch lange in Erinnerung bleiben wird. Selten haben wir soviel Zeit gemeinsam, miteinander verbracht.
Zum Abend ein Ausklang im Steakhouse und dem Ballermann 6, bei dem Big Brother Klaus Stimmung machte und Markus Becker locker in den Sack steckte und unserem Rolf als Pferd eine Bühne bot.
Mit den sympathischen Norwegern feierten wir einen gelungenen Abschied.